Bild Mutmacherinnen Ausstellung

Gewalt gegen Frauen findet sich überall: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz. Sie beginnt nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind Formen von Gewalt. Häufig fällt es betroffenen Frauen nicht leicht, sich jemanden anzuvertrauen, Scham- und Schuldgefühle über Bord zu werfen und Rat und Unterstützung zu suchen.

Im Rahmen der Aktionswochen der seelischen Gesundheit und gegen häusliche Gewalt erzählen acht Frauen in der Wanderausstellung „Mutmacherinnen – Wege aus der Gewalt“ ihre Geschichte der Gewalterfahrung und ihres Neuanfangs in der Hoffnung andere betroffene Frauen zu bestärken, Schutz und Unterstützung zu suchen. Es gibt Auswege – es braucht Ermutigung, diese zu gehen! Die Ausstellung wurde von Frauen in Sachsen-Anhalt mit Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Gleichstellung im Jahr 2024 erstellt.

Die Wanderausstellung ist vom 6.10.25 – 24.10.25 im Kommunikationscafe des FFLZ zu sehen. Sie ist Teil einer Aktionsreihe, die das Jahr 2025 im AWO-Familien-, Freizeit- und Lernberatungszentrum/MGH begleitet. „Wir wollen mit den Aktionen darauf aufmerksam machen, dass jeder ein Recht auf gewaltfreien Umgang und achtsames Miteinander hat - von den ganz Kleinen bis zu den ganz Großen“, sagt Inken Balla. In der Aktionsreihe ging es bisher um das Thema Kinderrechte und gewaltfreie Erziehung. Dazu erhielten die Familien „Kinderrechtekalender“, die sie durch 2025 begleiten, die Kids gestalteten einen „Kinderrechtegarten“. Zum Tag der Gewaltfreien Erziehung erhielten Familien Tipps und Hinweise, wie es auch ohne den „Klaps auf dem Po“ im Familienmiteinander funktioniert. Im Sommer entstand im Interkulturellen Garten ein „Hoffnungsgarten“ mit Hoffnungsschildern, gestaltet von Menschen aller Generationen.

Nun wollen die Mitarbeiterinnen des FFLZ auf ein weiteres sensibles Thema aufmerksam machen – Gewalt gegen Frauen in und außerhalb von Familie. Das Thema hat weiterhin Aktualität, denn die Zahlen der Gewaltdelikte steigen stetig weiter.

Gewalt wird in körperlicher als auch psychischer Form ausgeübt und beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl, es verhindert Vertrauen und schwächt das Selbstwertgefühl. Dagegen können und sollten wir etwas tun, sagen die Mitarbeiter:innen des AWO-FFLZ. „Es ist uns ein Bedürfnis, nicht nur zu sagen „Leben ohne Gewalt, Beziehungen ohne Gewalt sind sichere Beziehungen“, sondern wir möchten Wege aufzeigen, wie wir auch ohne Gewalt in unsicheren, hilflosen Beziehungsmomenten miteinander umgehen können. Wir wollen Mut machen zu Alternativenund einem gewlatfreien Umgang im Miteinander, aber auch Mut machen dazu, bei erlebter Gewalt aufzustehen und sich stark zu machen für sich selbst bzw. für diejenigen, die unseres Schutzes bedürfen. Wir wollen deutlich machen, wir tragen Verantwortung füreinander und dulden keinen gewaltvollen Umgang im Miteinander“, sagt Inken Balla vom AWO-FFLZ.

Im Zuge der Ausstellung „Mutmacherinnen – Wege aus der Gewalt“ wird es am 21.10.2025 einen Gesprächsnachmittag im AWO Familien- Freizeit- und Lernberatungszentrum/MGH geben. Hier laden wir in Kooperation mit dem Arche e.V. um 15:30 Uhr zu einem Zusammenkommen und Erfahrungsaustausch ein.

Anschließend an die Wochen der seelischen Gesundheit finden die Anti-Gewalt-Wochen statt. In diesem Zusammenhang wird es einen Aktionstag gemeinsam mit dem Bereich Sonderpädagogik des regionalen beruflichen Bildungszentrums des Landkreises Rostock geben. Unter dem Titel : „Diversitätssensible Handlungsalternativen im sonderpädagogischen Alltag“ setzen sich angehende pädagogische Fachkräfte mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten wie beispielsweise: Vielfalt in Kinderbüchern, Nutzen einer sensiblen Sprache und das Minimieren von Stereotypen, die Ausgestaltung einer diversitätssensiblen Lernumgebung sowie einigen Praxisbeispielen, die den Perspektivwechsel anregen sollen, auseinander und stärken ihre eigene Haltung zu einem so wichtigen gesellschaftliche Thema, in dem es um Achtung und Vertrauen im doppelten Sinne geht.